Ende April fand in Brandenburgs Süden ein Praxisseminar zum Thema „Kaltrecyclingbauweise in situ“ statt. Ein über 20 Jahre alter Radweg zwischen Jämlitz und Tschernitz muss(te) eine neue Deckschicht erhalten. 20 Teilnehmer:innen konnten sich vor Ort einen persönlichen Eindruck von der Bauweise verschaffen.
Fotos: LS Brandenburg
Kaltrecycling steht für nachhaltiges Bauen. 50 Prozent weniger Kosten, 60 Prozent weniger Bauzeit, 85 Prozent weniger Material, 70 Prozent weniger CO2-Ausstoß. Das alte Material muss nicht abtransportiert und entsorgt werden. Es kann wieder eingebaut werden, was Material-, Transport- und Entsorgungskosten spart.
Die Verwendung von hydraulischem Bindemittel soll zudem für weniger Risse in der Deckschicht sowie längere Lebensdauer sorgen.
Vor dem Einsatz dieser Bauweise sind umfangreiche Beprobungen sowie intensive Prüfungen während des Bauens erforderlich. Die alten Baustoffe und Schichtenfolge gilt es vorher zu erkunden, die Tragfähigkeit des Straßenoberbaus und oft auch die Zusammensetzung des Erdbodens analysieren. Das schreckt dann schon viele Bauherren ab.
Bis zu einer Tiefe von 23 cm wird mit dem Fräsrecycler der vorhandene gebundene Oberbau aufbereitet. Das alte abgetragene Material wird gebrochen und im Inneren des Fräsrecyclers mit dem zuvor frisch aufgestreuten hydraulischen Bindemittel sowie Frischwasser gemischt. Das so aufbereitete Material wird dann als hydraulisch gebundene Tragschicht eingebaut, profiliert und mit Walzen in einem Zeitfenster von ca. 1,5 h verdichtet.
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