Der begehrte Ingenieurpreis wurde vom BSVI-Präsidenten Bernhard Knoop gemeinsam mit der Präsidentin der VSVI Niedersachsen Katja Pott in drei verschiedenen Kategorien verliehen:
In der Kategorie »Baukultur« gewann das Ingenieurbüro Grassl GmbH in Zusammenarbeit mit Firmhofer + Günther Architekten mit der "Bogenfachwerkbrücke am Autobahnkreuz Fürth/Erlangen". Der Ingenieurpreis in der Kategorie »Innovation| Digitalisierung« ging an das Forschungsverbundprojekt zwischen dem Institut für Geowissenschaften, der Universität Mainz, dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und dem Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) mit dem Forschungsprojekt "MABEIS / System zur Entwicklung prozessabhängiger Gefahrenhinweiskarten gegenüber Massenbewegungen in Rheinland-Pfalz". Als Preisträger in der Kategorie »Neue Mobilität« ging die Connected Mobility Düsseldorf GmbH (CMD), eine Tochterfirma der Landeshauptstadt mit dem Projekt „Quartiersstation Friedensplätzchen - das Düsseldorfer Erfolgsmodell für den urbanen Raum“ hervor.
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing MdB, ist der Schirmherr für den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2023.
Kategorie Baukultur
Nach intensiver Diskussion vergibt die Jury des Deutschen Ingenieurpreises Strasse und Verkehr 2023 in der Kategorie „Baukultur“ den Preis an die "Bogenfachwerkbrücke am Autobahnkreuz Fürth / Erlangen". Die große Stützweite von 70 Metern wird mit einer leider nur selten zu sehenden Konstruktion überspannt. Der Bogen wirkte auf die Mehrheit der Jury schlank und elegant, auch die Untersicht des Bauwerks – häufig eine banale Sichtbeton-Konstruktion – ist in ihrer vielfachen Faltung originell und eine bildet so eine muntere, kreative Abwechslung für den passierenden Verkehr. Ästhetische Fragen werden bei Brückenbauwerken häufig vernachlässigt, mit der eingereichten Arbeit des Ingenieurbüros Grassl GmbH in München sowie Firmhofer + Günther Architekten wird dagegen eine baukulturelle Leistung von hoher Wiedererkennbarkeit gewürdigt, die den Passanten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Kategorie Innovation | Digitalisierung
Die Kategorie »Innovation | Digitalisierung« war auch in diesem Jahr besonders stark besetzt.Nach ausführlicher Diskussion vergibt die Jury des Deutschen Ingenieurpreises Strasse und Verkehr 2023 in der Kategorie „Innovation / Digitalisierung“ den Preis an das Forschungsprojekt MABEIS/System zur Entwicklung prozessabhängiger Gefahrenenhinweiskarten gegenüber Massenbewegungen in Rheinland-Pfalz. Das Forschungsverbundprojekt zwischen dem Institut für Geowissenschaften der Universität Mainz, dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und dem Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) konnte sich gegen eine erstaunlich starke Konkurrenz durchsetzen. Die Jury möchte damit ein Projekt auszeichnen, das sich einem hochkomplexen Geschehen widmet, nämlich der Entwicklung von hochauflösenden, dynamischen Anfälligkeits- und Gefahrenhinweiskarten für unterschiedliche Arten von Massenbewegungen in Rheinland-Pfalz. Diese Grundlagenarbeit wird nicht nur in Rheinland-Pfalz zukünftig Katastrophen verhindern oder eindämmen helfen, sondern auch in anderen Bundesländern, in europäischen und außereuropäischen Berglandschaften. Angesichts des Klimawandels mit seinen noch unvorhersehbaren Dynamiken kann es Menschenleben retten sowie große ökonomische und soziale Schäden vermeiden oder zumindest die Auswirkungen minimieren. Mit der Weiterentwicklung von MABEIS werden, da ist sich die Jury sicher, zukünftig besser präventive Sicherungsmaßnahmen für vulnerable Stellen der Infrastruktur (Straßen-, Bahn- und auch Schiffsverkehr) geplant und dimensioniert werden können.
Kategorie Neue Mobilität
Unter neuer Mobilität versteht die Jury mehrheitlich u.a. den Wechsel vom Verkehrsmittel Auto zu anderen Fortbewegungsmitteln wie dem Fahrrad. Am Düsseldorfer Friedensplätzchen ist es der Landeshauptstadt und ihrer Tochterfirma Connected Mobility Düsseldorf GmbH (CMD) gelungen, einen Mikrokosmos neuer Mobilität zu schaffen, wobei der Fokus auf Fahrräder und Lastenfahrräder gelegt wurde, für die – nach dem ersatzlosen Wegfall von Kfz-Stellplätzen - Module für mietbare Zweiräder aufgestellt wurden. Die Mehrheit der Jury sieht darin einen kleinen, aber unerläßlichen Schritt weg von der automobilen Gesellschaft, der – allen klimabedingten und umweltökonomischen Zwängen zum Trotz – nur gegen z.T. erhebliche Widerstände gegangen werden sollte. Die Jurorinnen und Juroren verbinden die Auszeichnung des Projekts mit der Hoffnung, dass andere Kommunen sich an dem Vorgehen der NRW-Metropole ein Beispiel nehmen.